2010/12/27

Rio de Janeiro I

24.12.


Was soll ich sagen: Wir haben es tatsaechlich nach mehreren vergeblichen Versuchen noch am 23.12. abends geschafft, einen Barbier in unserer Strasse zu finden, der uns wieder zu ansehnlichen Menschen machte. Somit war es also moeglich, mit den frisch gekauften Weihnachtsmann-Muetzen zuenftig an den Strand zu fahren, um hier den 24.12. anstaendig zu begehen. Unsere kleine Stadttour durch die angrenzenden Viertel Ipanema und Leblon brachte uns immer schoen entlang der Wasserkante.. Strand hier, Sonne da, ein Grinsen im Gesicht.. :) So kann man es sich gutgehen lassen.

In Leblon waren wir dann auf der ziemlich aussichtslosen Suche nach einem internationalen Telefon, um uns daheim bei unseren Lieben puenktlich zur Bescherung zu melden. Da es aufgrund des Zeitunterschieds fuer meine Telefonplaene etwas eng wurde und die Suche zu lange dauerte, haben wir uns fuer 2 Stunden getrennt, ich bin fix zur alt-bekannten Internetbude in unserer Strasse geduest, und habe Alex dann mit seiner Ueberraschung wieder am Strand spaeter getroffen: Er hatte - ganz weihnachtlich und fuersorglich - aus der Gemeinschaftskasse unser persoenliches Weihnachtsmahl beschafft: 2 x Smirnoff Ice und einen Schoko-Panettone Kuchen .. So sassen wir also gluecklich mit Badehose, Weihnachtsmannmuetze, Kuchen und Drink am Strand von Ipanema. Ein Bild fuer die Goetter.. :) So ging der Abend dann auch geruhsam zu Ende. Leider mit einem deftigen Sonnenbrand fuer uns beide ... (Ach ja und Alex fand ein Internetcafe kurz nachdem wir uns getrennt hatten :-o)



25.12.

Am 25.12. war dann wohlverdient vom "Stress" des Vortages erstmal Ausschlafen angesagt. Ausserdem meldete sich unser Sonnenbrand bei jeder Bewegung zu Wort so dass wir den Grossteil des Tages die Sonne mieden und gemuetlich daheim blieben und wort- sowie verstaendnislos ins brasilianische Weihnachtsfernsehprogramm blickten .. lost in translation ! Komische Sendungen haben die hier .. tz tz tz :) und kein einziger englischsprachiger Sender :-(

Gegen 17 Uhr haben wir uns dann auf zum Zuckerhut gemacht. Wir wollten dieses Wahrzeichen der Stadt unbedingt erklimmen (also nicht kletternd, aber Seilbahn-fahrend !) und dort oben bei einem Caipirinha dann den Sonnenuntergang ueber der Stadt mit Blick auf die Christus-Statue geniessen.. Denkste ! Bis zur Zwischenstation war auch noch alles super: blauer Himmel, weite Sicht, der Gipfel frohlockte .. und dann wurde uns bewusst: "Wieso heisst das Ding eigentlich Zuckerhut?" Weil da oben immer eine Wolke klebt und den Gipfel einhuellt, so dass es aussieht wie Zucker ... Nunja, und genau das erlebten wir: kaum oben angekommen war nichts mehr zu sehen. Erinnerungen an das Sonnentor am Machu Picchu morgens wurden wach, wo wir tolle Aussicht in eine Wolke hatten .. So war es auch hier. Alles Warten half nichts: nach ueber 2h rumsitzen, hoffen, essen, Seite wechseln, fluchen und warten mussten wir wieder runter, da der Hut bald schloss.. Nichts war es mit der schoenen Aussicht. :(



Dafuer sassen wir anschliessend noch 45 Minuten an der einzigen Bushaltestelle vor Ort und warteten .. und warteten .. und warteten.. Irgendwann beschlossen wir einfach, ein Stueck vor zu laufen - und keine 5 Minuten spaeter rauschte von hinten der Bus an. Hand raus, rein in den Bus, ab gen Heimat. Und dann ging es fuer eine Stunde an die Copacabana...

Denn hier spielte ein gewisser Roberto Carlos ein Gratis-Weihnachtskonzert. Die Aufbauarbeiten zogen sich ueber Tage hin, alles schien ausser Rand und Band - einzig, wir kannten den Typen nicht mal .. Hm, kurzum, der muss sowas wie der Udo Juergens von Brasilien sein. Denn kaum am Abend auf der Strandmeile angekommen, bekamen wir einen Vorgeschmack, was uns wohl am 31.12. erwarten wird .. Menschenmassen und Gedraenge ohne Ende !!! Unglaublich. Massen sind schwer zu schaetzen, aber es waren sicher mehrere Zehntausende.. wenn nicht sogar eine 6-stellige Anzahl! Und alle sangen mit Leib und Seele mit. Nur die zwei Deutschen am Rand nicht :). Nach einer Stunde haben wir uns dann auch wieder aus der Masse verabschiedet und sind Heim.. ein komischer 25.12. :)



26.12.


Und heute ging es dafuer sofort wieder frueh raus: Wir wollten um 9:55 im Stadtzentrum sein um bei einer kostenlosen Stadtfuehrung durchs Zentrum dabei zu sein .. Wir kamen an, Menschen warteten, ein Guide tauchte auf - und quatschte in Portugiesisch los .. ! Na super. In englischer Sprache im Stadtfuehrer angekuendigt, Tour aber in Portugiesisch. Kurzum: nach 5 Minuten verliessen wir die Tour, schlugen uns alleine durch das ausgestorbene Stadtzentrum, sind mit einer Tram den Huegel hinauf durch Santa Teresa gefahren, haben dort bei "Mike`s Haus" deutsch gegessen - sehr schraeg aber lecker - und sind dann nach einem Abstecher in Lapa wieder mit einem der halsbrecherisch fahrenden Busse in unser Viertel geduest.



Hier haben wir vohin das erste Mal auf dieser Reise selber Waesche gewaschen, diese trocknet nun an der Decke des Bades vor sich hin und verwandelt den Boden in eine einzige grosse Pfuetze - aber das muss wohl so. Nun ja, und eben gab es Huehnchen zum Abendessen in unserer Strasse. Das war`s auch schon wieder .. damit ist der 26.12. schon fast Geschichte...

2010/12/23

Dschungel & Lima nach Rio

19.12.-22.12
Zurueck vom Inka-Trail haben wir uns nach dem guten Fruehstueck in Cusco noch eine Massage gegoennt und den Tag mehr oder weniger im Internet Cafe verbracht. Abends gab es dann noch sehr lecker Steak (fuer Andre Rind und fuer mich Alpaca). Am naechten Morgen (19.12.) ging es dann zum Flughafen und von dort nach Puerto Maldonado in die Region Madre de Dios in den Regenwald kurz vor Brasilien. Vom Flughafen ging es per Bus in das Reisebuero des Veranstalters zum Sachen umpacken und Gummistiefel ausleihen. Dann ging es mit dem ersten Boot ueber den grossen Fluss. Nach Lunch auf dem Wasser hiess es umsteigen und ca 3 km zu Fuss durch den Dschungel laufen zum naechsten Boot, welches uns ueber den Sandoval Lake zur Unterkunft "Sandoval Lake Lodge" brachte. Dort angekommen gab es erst einmal Mittagsschlaefchen :-) Danach gab es schon den "Nachtspaziergang" durch den Dschungel. Hervorragend ausgeruestet mit Gummistiefeln, langer Hose, Regenjacke, Hut und Moskitonetz machten wir uns auf Affen zu sehen. Schlangen blieben uns verwehrt (oder erspart?), dafuer gab es noch einige Kaefer, Spinnen und anderes Krabbeltier. Nach dem Abendessen haben wir dann wieder Karten gespielt mit unserer Gruppe und sind um kurz nach 21 Uhr ins Zimmer um noch zu duschen solange es Strom gab (geht nur bis 22 Uhr). Am naechsten Morgen war mal wieder zeitig aufstehen zur einer Bootsfahrt auf dem See um Kaimane zu sehen und die beruehmten Riesenotter des Sees. Danach gabs erst einmal Fruehstueck und gleich wieder ein Schlaefchen ... Nach dem Mittag haben wir einen weiteren Spaziergang durch den Dschungel gemacht und neben weiteren Affen vor allem die Pflanzenwelt angeschaut. Wir haben Kakaopflanzenkeimlinge gelutscht (sehr lecker) und ich musste lernen, dass Moskitos notwendig sind diesen Kako zu befruchten. Merke also: ohne Mossis keine Schokolade :-o Ausserdem haben wir an Baumrinden geleckt die viele Fieberarten bekaempfen, u.a. das Malaria Fieber. Da die Baumrinde so bitter schmeckt wollten sie die die Leute aber nicht nehmen und so hat man frueher billigen Alkohol drunter gemischt. Angeblich entstand so der Gin Tonic. Ausserdem habe ich noch gelernt dass Paranuesse nur in der Wildnis vorkommen weil es bis zu 40 Jahre dauern kann bis ein gepflanzter Baum das erste Mal Paranuesse traegt. Diese hat Alana dann mit einer Machete zu knacken versucht, was fast unmoeglich war. Oscar, unser Guide, musste ihr helfen bevor wir alle frische Paranuesse zu essen bekamen. Danach gabs wieder ein Schlaefchen diesmal in der Haengematte und vor dem Abendessen haben wir noch einen Lehrfilm ueber die Riesenotter angeschaut. Nach dem Abend essen gabs dann zum ueblichen Kartenspiel die zweite Flasche Rum mit Cola vor dem Schlafengehen. Es hat die ganze Nacht geregnet und da die Holzhuetten fast alle offen sind und nur durch Moskitonetze nach aussen getrennt hoert man nicht nur den Regen sondern auch seine Nachbarn sehr deutlich bei allen Aktivitaeten ;-) Am naechsten Morgen (21.12.) ging es im stroemenden Regen zurueck: erst Boot ueber den See, dann 3 km Fussmarsch mit Gummistiefeln die notwendig aber wenig hilfreich waren, dann noch mal Boot und dann Bus bevor wir uns wieder umziehen konnten und ueber Cusco nach Lima zurueckgeflogen sind. In Lima ging es dann wieder ins gleiche Hotel wie zu Beginn der Reise und es gab erst einmal ne schoene heisse Dusche :-) Am Abend waren wir noch im Stadtviertel Baranco in Lima weg, erst zum Abendessen und dann noch auf ein par Drinks mit allen. Am 22.12. war dann Abschied angesagt, wir waren die ersten die aufbrachen, die anderen flogen alle im Laufe des 22. oder 23. in alle Teile der Welt (Los Angelese, New York, Madrid, ...) zurueck. Wir also erst nach Sao Paulo und dann von dort nach Rio de Janeiro. Eigentlich sollte es von Sao Pauolo nur 45 Minuten nach Rio dauern. Wa soll ich sagen, ich habe es geschafft den Film "Eat. Pray. Love" noch vor dem Start zu sehen und gleich noch die erste Haelfte eines Britney Spears Best Of Albums anzuhoeren. Kurzum wir hatten ueber 2 Stunden Verspaetung schon beim Start. Erst hiess es noch wir wuerden auf Frachtpapiere warten dann wurde nach einem Arzt an Bord gefragt. Na ja, was auch immer. Jedenfalls kamen wir dann in Rio an. Den Taxiservice den wir bestellt hatten, der war nicht da und so machten wir uns auf eigene Faust mit Taxi um 2 Uhr nachts auf den Weg zum Apartment, wo gluecklicherweise der Immobilientyp auf uns im Apartment wartete. Da es am Flughafen kein Geld gab, mussten wir ihn auf heute vertroesten.

23.12.
Unser Apartament ist gerade noch so ok. Schoen ist anders aber es hat alles was man braucht, oder eben auch nicht, so wie die riesengrosse schon tote Kakerlake auf dem Kuechenboden. Wir haben (da wir gestern weder Mittag noch Abendessen hatten) erst mal nen Bacon McMuffin bei McDonalds gefruehstueckt und ein paar Halstabletten gekauft, da wir beide etwas Halskratzen haben. Danach sind wir zurueck ins Apartement weil wir dachten der Typ wuerde wegen dem Geld wiederkommen. kam er jedoch nicht. Also sind wir erst einmal an den Strand der Copacabana. Bei 24 Grad und leichtem Nieselregen kommt zwar noch keine Weihnachtsstimmung auf, aber vielleicht kommt da ja sobald wir usnere Weihnachtsmuetzen haben ;-) Ausserdem sind wir beide seit nunmehr 10 Tagen unrasiert im Gesicht und suchen gleich mal einen Barbier um uns weihnachtlich huebsch zu machen. Dann noch ein paar Dinge zu Essen einkaufen und auf die Suche nach einem Karton machen, mit dem wir Dinge wie unsere Wanderstiefel und die Thermounterwaesche nach Hause schicken koennen. Post ist immerhin gleich um die Ecke. Und dann werden wir mal ueberlegen was wir hier so 2 Wochen lang anstellen koennen ...

2010/12/18

Inka-Trail / Machu Picchu & Cusco

14.12. - 18.12.

WAS FUER EIN WAHNSINN!!! Einfach unbeschreiblich diese 4 Tage. Wir sind seit gestern wieder zurueck von einem unglaublichen 4-Tages-Trip auf dem alten, 42 km langen Inka-Trail quer durch die Anden und ueber Berge und durch Taeler. Wo soll man da anfangen zu erzaehlen? Gut, am Anfang :).

Also, los ging alles mit einem Briefing im Hotel am Abend des 13.12. Ruben trommelte unsere Gruppe zusammen (bis auf "Goscha" haben wir alle den Inka-Trail anvisiert), es wurden Schlafsaecke, Isomatten, Wanderstoecke und Taschen verteilt, in denen alles verstaut werden sollte. Allerdings durften 6 kg nicht ueberschritten werden, was bei allein 3,5 kg fuer Matte und Schlafsack eine Herausforderung darstellte - nun gut, blieben eben nur wenige Sachen ueberig.

Nach einer Pack-Orgie und einer kurzen Nacht, hiess es dann am 14.12. frueh aufstehen: um 4 Uhr wurden wir geweckt, kurzes Fruehstueck, dann ab in den Bus und 2h Busfahrt gen Anden nach Ollantaytambo. Dort sammelten sich so ziemlich alle Wander-Wuetigen, es gab die Moeglichkeit eines letzten Kaffees, unsere 6-Kg-Pakete wurden an die Traeger uebergeben, und um 7:30 ging es weiter im Bus 30 min lang zum Start des weltberuehmten Inka-Trails: Km 82 bei Piskacuchu auf 2650m Hoehe gelegen. Die Wanderstiefel geschnuert, mit allem fuer den Tag gewappnet holten wir uns unseren ersehnten 1. Stempel im Reisepass fuer den Track ab, ueberquerten eine Haengebruecke in eine andere Welt, und los ging es.

Der erste Tag sollte noch der leichteste werden: "lediglich" 5-6h waren angesetzt fuer 11km wandern auf weitestgehend "flacher" Strecke. Hier und da bergauf, bergab, galt es, sich an die Gepflogenheiten des Wanderns zu gewohnen: Alle paar Meter wurden wir von einem unsere insgesamt 13 Traeger und 2 Koeche ueberholt. Jawoll: wir hatten als 9er-Gruppe plus Guide insgesamt 13 eigene Traeger, die alles moegliche fuer uns trugen: in 25 kg-Rucksaecken pro Person schnallten diese unglaublich tapferen und starken und netten Leute unsere 6-kg-Pakete, Kochutensilien, Zelte, Essen, Tische, Stuehle - einfach alles sich auf den Ruecken, um uns die Reise zu erleichten. Und wenn es nicht unsere Traeger waren, die uns ueberholten, dann waren es die der anderen Reisegruppen, welche insgesamt mit uns auf ca. 200 Touristen plus 300 Traeger auf dem Trail pro Tag ausmachten... Ja, das ist schon wohl-gesteuerter Wahnsinn ;).
Naja, den ersten Stopp des Tages gab es ca. nach 3h Wandern in Tarayoc.. dort gab es auch Lunch fuer eine Stunde - und weiter ging es. Endlich am Ziel in Wayllabamba auf 3000m Hoehe angekommen, gab es kurz einen Snack, dann 1h Schlaf fuer die mueden Knochen, und anschliessend wieder die wahnwitzige Idee unseres Guides Johann, auf 3000m Hohe nach 11km Wandern ein Fussballspiel gegen Locals und unsere Traeger zu veranstalten. Doch wir liessen uns nicht lumpen - besser gesagt die anderen, denn ich, Andre, durfte zuschauen und mich ausruhen ;) - und besiegten eigentlich die Locals mit 1:0. Doch aus unerfindlichen Gruenden akzeptierten sie unser Tor nicht, es hiess offiziell 0:0 - und so hat wenigstens niemand sein Gesicht verloren.

Gegen 18:30 Uhr gab es Dinner - ein Meisterwerk uebrigens unseres Koch-Duos Libio und Romulo unter diesen Umstaenden - und dann ging es gegen 20 Uhr ab ins Bett - denn es wartete der schwerste Tag des Trips auf uns ..

Tag 2 bedeutete naemlich im groben Umfang: Aufstehen um 5 Uhr, Packen fuer die Trager, Fruehstueck um halb 6, loswandern um 6. Und es lagen vor uns: 5h ununterbrochen bergaufwandern, um innerhalb von 8 km sagenhafte 1200m Hoehenunterschied nach oben zurueckzulegen !!!! TAUSENDZWEIHUNDERT !! Jawoll ! Das hiess, endlose Stufen, duenne Luft, nicht-enden wollende Bergaufpassagen, Konzentration auf das Wesentliche - um dann gegen Mittag bei brennender Sonne den "Dead Woman Pass" auf 4215m Hoehe zu erreichen.. Wow. Da waren wir ganz schoen geschafft. Bis alle von uns auf dem Berg waren (denn im Gegensatz zum ersten Tag hiess es hier: jeder wie er kann) mussten die ersten sicherlich mind. 1h oben warten. Und von da an ging es nach gluecklichen aber erschoepften Fotos zum Beweis fuer 2 h wieder bergab, 600 Hoehenmeter killen, vorbei an Wasserfaellen und bei einsetzendem Nebel / Wolkenfeldern um uns herum ins Lager nach Paqaymayo auf 3600m Hoehe. Was fuer ein Tag, was fuer eine Anstrengung - und was fuer ein unglaublich gutes Gefuehl, das trotzdem geschafft zu haben. Zusammenfassung des Tages also nochmal zur Verdeutlichung in Kurzform: 3000m -> 4215m -> 3600m ;). Im Camp hat Alex im kristallklaren und eiskalten Fluss sogar ein 10-Sekunden-Bad genommen, um die Anstrengungen des Tages kurz abzuspuelen.
Gluecklich nach Dinner um 18:30 und vorherigen Snacks ab ins Zelt .. und hoffen, nicht zu frieren - denn das sollte die kaelteste aller Naechte werden, da wir auf so groesser Hoehe eingeschlossen von Bergen nicht mit dem besten Wetter zu rechnen hatten - noch dazu kam der Regen.. Aber das meisterten wir alles ohne Probleme und verabschiedeten uns glueklich ins Reich der (Bergsteiger-)Traeume. Und wir brauchten selbst nachts nicht mal die Thermo-Unterwaesche, da die Ausruestung insgesamt (Zelt, Isomatten, Schlafsaecke) echt gut waren!

Der 3. Tag war eigentlich als der "unvergessliche Tag" vorherbestimmt. Doch das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Nachdem wir erneut um 5 Uhr aufgestanden wurden, lagen ab 6 Uhr diesmal 16 km vor uns, bergauf, bergab, hinein in den Hoehen-Dschungel der Anden, nachdem wir wir immer am Morgen unseren Stempel im Pass zum Start abgeholt hatten. Wolkenverhangen, mit leichtem Niesel machten wir uns auf den langen Weg entlang der urspruenglichen Route des Inka-Trails nach Machu Picchu, wobei wir viele weitere Inka-Staetten an diesem Tage entlang der Strecke besichtigen konnten. Nach ungefaehr 6h Wandern gab es auf dem Bergkamm bei Phuyupatamarca auf 3700m Hoehe inmitten der Nebelsuppe Lunch, um dann alles schnell wieder zusammenzupacken und weitere 2h nach Wiñaywayna auf 2650m Hoehe zu gelangen - unserer letzten Uebernachtung vor Erreichen von Machu Picchu.

Waehrend sich auf den Campsites vorher die Gruppen an Wanderern noch schoen verteilt hatten, sammelte sich hier alles auf einem grossen lauten Haufen. Es gab erstmals eine warme Dusche auf dem Weg (fuer 5 Sol) und unglaublicher Weise auch eine Bar, in der es ueberteurte Drinks gab. Doch die Barwirtschaft hat die Rechnung ohne uns gemacht: Denn seit dem ersten Tag fuehrte unsere Reisegruppe 1 Flasche Pisco Sour, 1 kleine Flasche Rum, und 4 kleine Flaschen Wodka ueber die Berge mit sich ;) Diese wurden also stattdessen mit Trinkspielchen und Kartenspielen und in geselliger Runde geleert - und so ging der Abend in Vorfreude auf den letzten Tag und den Hoehepunkt des Wandertrips langsam zu Ende.
Doch zuvor mussten wir uns leider aber dafuer umso herzlicher bei unseren Traegern und Koechen verabschieden. Diese begleiteten uns naemlich nicht am letzten Tag, da sie nicht Eintritt nach Machu Picchu bekamen und stattdessen wieder zu ihren Familien nach Hause wohlverdient fuhren. Mit warmen Worten und einem ueblichen sehr genau aufgeteilten Trinkgeld als Dank fuer die unbeschreiblichen Dienste galt es Adieu zu sagen - und irgendwie sind uns diese unscheinbaren Helfer trotzdem ganzschoen ans Herz gewachsen. Sie haben es sogar irgendwie geschafft, auf dieser Hoehe mit einem Gaskocher einen wunderbaren Geburtstagskuchen fuer Alana zu kreieren... Wow.

Tag 4 .
3 Uhr aufstehen :-( 3.30 Uhr Fruehstueck. Warten im kleinen Raum bis es losgehen sollte zum ersten Checkpunkt der erst 5.30 Uhr aufmachte. Wir schon 5 Uhr dahin und warten. Dann gings los. Diesmal wirklich wie bei einem Rennen. nach ca. 1,5 und 4km waren wir beim Intipunku dem Sonnentor, von dem aus man diesem tollen Blick auf Machu Picchu hat, den man von Postkarten kennt. Und wir hatten: NEBEL. Nur Nebel. Ausblick = 0, Nada, Rien, Nix! Also hinunter klettern ins Tal zu Machu Picchu. Derweil zog es ein wenig auf und man konnte kleine Teile der alten Inka-Stadt sehen. Wahnsinn. Waren dann gegen 7 uhr dort und machten ine paar wenige Fotos. Dann sind wir raus, weil wir eine Tour um 8 Uhr hatten und sassen 45 Minuten am Eingang rum waehrend andere Tourigruppen rein stroemten. Dann haten wir eine Tour mit Johan unserem Guide der 4 Tage. Dies Tour sollte 1,5h gehen, ging aber leider weit ueber 3h was nur bedingt gut war, da Johan sehr langsam spricht und mit seinen Pseudo-Fragen die wir natuerlich nicht beantworten konnten immer sehr weit zu neuen Dingen ausholte ohne seine igene Frage zu beantworten. Aaaaaaaahhhhhh. na immerhin hatten wir dann noch knapp 2 h selber Zeit durch die Ruinen zu wandern und Fotos zu machen. Auf den Waynapichu konnten wir nicht mehr rauf, da nur wenige Extra-Tickets pro Tag dafuer ausgegeben werden und diese alle schon weg waren. Dann ging es mit dem Bus runter nach Aguas Calientes ein kleines lebhaftes Dorf welches als Ausgangspunkt fuer die Machu Picchu Touren nahezu nur aus Hostels, Restaurants und kleinen Maerkten besteht. Dort sollten wir uns in einem natuerlich etwas ueberteuerten Touri-Restaurant mit den anderen treffen. Taten wir auch, hatten Mittag und dann ging es erst (mit verspateter Abfahrt) 2h mit dem Zug und dann noch 2h mit dem Bus zurueck nach Cusco. Dann gabs erst einmal schoen ne heisse Dusche und am spaeten Abend waren wir mit unserer Gruppe noch zu Abendessen. Es gab Steak bzw. Burger und noch einmal einen kleinen Geburtstags-Brownie fuer Alana und dann ab ins Bett.

Zusammenfassend muss man sagen, dass es sich einiges lohnt und einiges eben nicht. Wanderschuhe sind bei gutem Wetter ok, Turnschuhe wuerden reichen. Sobald es aber regnet ist man froh ueber echte wasserfeste (Wander-)Schuhe. Die Thermo-Unterwaesche wurde nicht wirklich gebraucht, da die Schlafsaecke gut und warm waren. Wanderstoecke haben wir ebenso geliehen wie Schlafsack und Isomatte. Ist preislich ok (alles zusammen fuer 40 USD), kann man einzeln aber auch guenstiger kaufen hier. Ob das dann genauso gut ist: keine Ahnung. Hilfreich waren vor allem die Wanderstoecke allemal! Man kommt mit echt weng Gepaeck aus fuer 4 Tage, da selbst in den Bergen Staende von Einheimischen existieren, die Wasser, Schokoriegel und co anbieten. Die Toiletten unterwegs auf dem Inka-Trail sind so wie man es sich vorstellen aknn: ein Loch im Boden mit etwas Wand drumrum und ein Geruch wie er eben ist, wenn taeglich 500 Leute da lang kommen und kein echter Reinigungsservice existiert. Regenponcho haben wir zum Glueck nicht gebraucht, die Regenjacke hat gereicht, aber das Regencover fuer den Rucksack war sehr gut. Jetzt werden wir in Rio mal sehen, ob wir ein paar der Sachen per Post noch Hause schicken koennen.

Fotos sind unter http://picasaweb.google.com/andrefiedler79/Suedamerika# und http://picasaweb.google.com/andrefiedler79/Suedamerika2# zu finden, da in ein Picasa-Album nur 1000 Fotos gehen :-)

Heute (18.12.) haben wir dank des verspaeteten Weckrufs vom Hotel erst einmal das Fruehstueck verpasst und sind dafuer noch einmal in Jack´s Cafe gegangen zu Ruehrei mit Speck, echten Kaffee und O-Saft. Sehr gut. Jetzt gehts dann gleich zur wohlverdienten Massage und vielleicht auf nen weiteren Kaffee bevor es zum Vorgespraech bzgl. des morgen startenden Dschungeltrips geht.

2010/12/13

Cusco

12./13.12.2010

Am Abend es 11.12. waren Ruben, Kevin, Paul, Andre und ich noch in einer coolen kleinen Bar in Puno und anschliessend in einer Disko von Dominos Pizza :D Das war ein cooler Abend mit einigem Alkohol. Erstaunlicherweise hatte ich am morgen danach erstmals KEINE Kopfschmerzen. Umkehrschluss: Alkohol am Vorabend sorgt dafuer dass man am naechsten Morgen keine (hoehenbedingten?) Kopfschmerz (wie die letzten 5 Tage) hat. Lesson learned: jeden Abend einen trinken gehen verhindert den Kopfschmerz am naechsten Morgen?


Nach einer neuen 7h-gen Busfahrt sind wir am 12.12.2010 von Puno am Titikakasee nach Cusco gefahren, von wo aus die Wanderung auf dem Inka-Trail morgen startet. Nach Ankunft hier in Cusco waren wir in Jack´s Cafe Bar in der es gute Sandwiches gibt und man sich mal keine Gedanken um die Vertraeglichkeit des Essens machen musste. Andre und mir geht es inzwischen gesundheitlich auch wieder voll gut. Nach kleinem Spaziergang durch die Stadt rund um den Plaza de Armas (so heisst hier in jeder Stadt der Haupt- und Paradeplatz) gab es dann das Briefing fuer den Inka-Trail. Am Abend waren wir dann noch in Paddy´s Irish Pub mit einem Teil unserer Reisegruppe und sassen da mit zwei weiteren Englaenderinnen Kelly und Lindsay und einem Australier Rob zusammen.


Heute war der erste komplett freie Tag. Ein Teil unserer Reisegruppe ist zum Rafting gefahren. Andre und ich haben uns fur Ausschlafen bis 9.30 Uhr entschieden (darueber musste nicht lange nachgedacht oder verhandelt werden ;) ). Nach dem Fruehstueck sind wir dann zu einem Stadtbummel aufgebrochen. Zuerst waren wir in der Iglesia de Santo Domingo, einer kolonialen Kirche, die auf alten Inka Ruinen gebaut wurde und an deren Seiten noch alte Inkawaende erhalten geblieben sind. Dann sind wir zu dem absolut unspeaktakulaeren 12-seitigen Stein gegangen, der aber als Sightseeing Spot ausgwiesen wurde. Die alten Inkawaende die sich quer durch die Satdt ziehen haben wir natuerlich auch angesehen. Nach kurzem Snack waren wir noch im Inkamuseum, was ok war aber verzichtbar. Die Kirche Iglesia de San Blas haben wir nur von aussen angesehen. Die Kirchen am Plaza de Armas haben wir auch noch nicht von innen gesehen, da der Eintritt fuer Kirchen auf Dauer nervt. Und ob man da innen immer noch was anderes sieht, ist fraglich ...


Morgen geht es auf den Inka-Trail. Das werden 3,5 Tage wandern: 42 km weit und mit bis zu 1800m Meter Hoehenunterschied. Allein am zweiten Tag werden es 1200 Meter HOEHENunterschied auf 8 km Laenge. Wir duerfen ca 2,5 kg einpacken, da die anderen 3,5 kg fuer Schlafsack und Isomatte drauf gehen werden. Ausserdem haben wir noch 2 Wanderstoecke ausgeliehen, damit die Knie beim Wandern etwas geschont werden. Wir uebernachten also 3x in Zelten auf dem Trail. Aufstehen ist jeweils 5 Uhr frueh, damit wir mit 6-8h wandern plus Stopps zum Ansehen von anderen Inkaruinen am fruehen Nachmittag in unseren Zeltlagern sind. Die letzten drei Tage gab es jeweils am Nachmittag heftigen Regen, so dass wir wohl auch beim Wandern damit rechnen muessen. Am 4. Tag (hier dann aber aufstehen schon um 03:30 Uhr .. das nennt man nun Urlaub .. ;) ) sind wir dann gegen 8 Uhr am Machu Picchu mit "nur" rund 200 anderen Touristen. Gegen 11 Uhr werden dann die Massen der anderen Touris erwartet die mit Bahn/Bus kommen. Wir sind gespannt wie es wird.


Also: nicht wundern, es beginnen jetzt fuer uns 4 knochenhart-anstrengede Tage ohne Internet, Rasieren, Duschen und dafuer mit Muskelkater und vermutlich viel Regen. Bis dahin ...

2010/12/11

Titikakasee

10./11.12.2010

Nach einer weiteren Pizza am Abend des 09.12. (musste eben selber erst noch einmal lesen, wann wir wo waren), ging es am 10.12. frueh mit einem kleinen Boot zu einer 3h-igen Fahrt ueber den Titikakasee zu der Isla Taquile wo wir in ueber 4000m Hoehe Lunch und einen Wahnsinnsausblick auf den Titikakasee hatten. Anschliessend ging es auf die Isla Amantani wo wir in Kleingruppen (also in unserem Fall Andre und ich) einer Familie zugeteilt wurden. Diese Familien sprechen Quechua und ein wenig Spanisch. Mit unseren wenigen Spanischkenntnissen waren wir schon nach zwei Minuten am Ende jeglicher Konversation und so war es etwas befremdlich sich in einer fremden Familie zu befinden. Gluecklicherweise ging es dann gleich zum Fussball gegen eine andere Tourigruppe, welches wir gewannen. Andre hat sogar ein Tor geschossen :-) (hier moechte der Andre mal einhaken: Es war mein erstes, jemals in einem Fussballspiel erzieltes Tor - doch es war in Weltklassemanier das 4:3 und somit der alles entscheidende Entstand ! Danach war der Widerstand des Gegners gebrochen und ich konnte den Torwart auslachen, da mein Tor genau zwischen seine Beine ging.. wie Klose beim 4:0 gegen Australien bei der WM .. oder so ;) !! ). Nach dem Abendessen (wir durften am Tisch sitzen und luden die beiden Soehne mit ein, die Mama isst traditionell alleine in der Kueche) wurden wir mit Hut und Poncho ausgestattet und machten uns mit Stirnlampe ausgeruestet zum Gemeinschaftshaus in dem fuer uns eine Party gegeben wurde. So tantzten wir haendchenhaltend mit unserer Mama und im grossen Kreis mit allen Anwesenden. Sehr interessanter Abend. Vor allem sehr anstrengend, in 4000m Hoehe diesen Reigentanz alle 5 Minuten zu vollfuehren. Nach Rueckweg durch die Dunkelheit gingen wir direkt ins Bett und waren froh ein echt gemuetliches und warmes Bett zu haben. Das Klo ist naemlich noch eine Art Plumpsklo hinterm Schafstall. Der Schlaf war von kurzer Dauer, denn es regnete heftig in dieser Nacht und wenn man direkt unterm Wellblechdach schlaeft hoert man das - das war mehr als laut !! Sogar ich wurde wach!. Heute morgen gab es dann Pancakes mit Erdbeermarmelade und nach Verabschiedung von den Mamas fuhren wir zu den Islas Flotantes der Urus, wo wir nach einer kleinen Geschichtserzaehlung noch eine Minibootfahrt in einem der traditionellen Boote machten. Auf unserem eigentlichen Boot gab es dann einen Minilunch mit so etwas wie den Fladenbroten mit Guacamole, Schinken und Kaese. Jetzt sind wir wieder in Puno und wollen gleich die Stufen zum Kondordenkmal hochklettern. Das wird eine sportliche Anstrengung ... sechshundertirgendwas Stufen .. und wir befinden uns immer noch auf 4000m Hoehe .. Naja, derjenige, der stehen bleibt von uns beiden, berichtet dann, wie es dem anderen geht ;) ...

2010/12/10

Puno

09.12.2010
Nach einer ca. 6h-igen Busfahrt aus dem Colca Canyon ging es heute nach Puno. Andre gehts echt mies, er liegt noch oben im Bett und ruht sich aus. Nach Lunch hier in Puno waren Liz, Rob und ich ein wenig unterwegs in Puno zum Ufer des Titikakasees. Dann gab es heftigen Sturzregen und wir sind in ein Restaurant um einen Kaffee zu trinken. Dort haben wir cafe con leche bestellt. Es sollte wohl eher leche con caffee heissen, denn Rob und ich bekamen jeweils eine Tasse heisse Milch und dazu ein Glas Nespresso Pulver und noch dazu Decaf :D Dabei haben wir uns ueber die leicht unterschiedlichen Gewohnheiten zu Weihnachten in Australien, UK und Deutschland ausgetauscht. Jetzt ist gleich schon wieder Dinnertime, diesmal ohne jegliche Orga und Verabredung, wir sind also frei in der Wahl des Restaurants und der Speisen ... Wobei fuer Andre wird es wohl eher nix werden mit essen, mirgeht es gluecklicherweise schon wieder besser. In der Reisegruppe hat es nun fast die Haelfte mit irgendwelchen Kleinigkeiten erwischt. Ob es an der Nahrung liegt oder an der Hoehenluft oder an irgendetwas anderem: keine Ahnung.

Morgen geht es dann zu den Inseln, der Isla Taquile und den Islas Flotantes wo wir eine Nacht bei einer Familie verbingen werden fuer die wir heute Geschenke in Form von Zahnbuersten, Zahnpasta, Reis, Toilettenpapier Buntstiften gemacht haben. Suessigkeiten und Geld sind explizit verboten als Geschenk. Bin mal gespannt wie touristisch das wird ...

Colca Canyon

07./08.12.2010
Von Arequipa aus sind wir in den Colca Canyon gefahren und gegen Mittag angekommen. Nach Lunch im kleinen aber feinen Hotel Mamayacchi ginbg es auf eine erst Wanderung in rund 3600m Hoehe. Am Abend ging es mir (Alex) dann schon schlecht, aber am naechsten Morgen war alles noch schlimmer. Zeit fuer eine Ibuprofen 400 und dann ging es auch schnell besser. Aufstehen war 5 Uhr und dann ging es zum Cruz del Condor einer Aussichtsplattform von der man ganz gut die Kondore sehen koennen soll. Ja, leider gab es an diesem morgen keine - trotz den 1,5 h warten. Den Rueckweg von dort oben haben wir per Mountainbike zurueckgelegt, was sehr lustig aber teilweise auch anstrengend war. Die hintere Fahrradgruppe um Liz, Paul, Ruben und mich hat zeitweise ganz gut gesungen, was ohne Musik schon echt schwer ist ;-) Nach der Fahrradtour war es erst Mittag und so gings zum Lunch in einen kleinen Ort dessen Namen ich schon wieder vergessen habe. Dort war auch eine Art Festival zum Gedenken einer Heiligen und so gab es viele bunte Einheimische zu bestaunen. Am Nachmittag ging es dann nach Chivay in die heissen Thermalbaeder zum 1,5h-igen Chillen in den 38 Grad warmen Pool. An diesem Abend fing Andre dann an etwas zu kraenkeln ...

2010/12/06

Arequipa

06.12.2010
Hui .. na das war eine (Tor)Tour .. ! 10h Busfahrt auf 2300m Hoehe sind normalerweise vielleicht nicht so schwer - aber man bedenke die peruanischen Strassenverhaeltnisse und die Tatsache, dass Wege hinauf meist sehr kurvig sind und als Serpentinen verlaufen .. jaha ! Das widerum hatte unmittelbare Auswirkungen auf den gefuehlten Reisekomfort. Solange der Bus noch stand, war alles schick: obere Etage, ganz vorne = meiste Beinfreiheit fuer mich (achja, Andre hier !) .. dazu eine Decke fuer die Nacht .. sollte alles kein Problem sein, bin ja schon schlechter gereist. Doch dann setzten wir uns in Bewegung.. und die Strasse nahm jeglich Komfort vom Bus: links, rechts, links, rechts .. Schlagloch, Ueberholmanoever, Schlagloch, Ruettelpflaster ... Oh. Mein. Gott. Alex hat das wie immer nichts ausgemacht - der war schon nach 2 Minuten im Reich der Traeume. Aber ich war abwechselnd damit bescheftigt, nicht vom Sitz zu fallen, die Gardinen zuzuziehen um die waghalsigen Ueberholmanoever auf den kurvenreichen Strassen nicht sehen zu muessen, und meine Beine zu sortieren um eine halbwegs einzuhaltende Sitzposition zu finden ..

Irgendwie hab ich das dann jedoch zumindest ansatzweise hingekriegt .. und irgendwann heute morgen gegen 7 Uhr weckte uns die freundliche - einzig spanisch sprechende - Busbesatzungsdame mit lauter Musik. Hurra. Doch die Sonne schien, es wurde ein Film ("Grown ups", wenigstens englische Untertitel) eingeschmissen, und bald darauf ein staubtrockenes Mini-Sandwich und Tee serviert. Gegen 8 Uhr erreichten wir dann Arequipa .. wie gesagt, auf 2300m Hoehe gelegen - doch ohne spuerbare Folgen fuer unsere stresserprobten Luxuskoerper ;).

Ruben hat wie immer sofort einen Bus reserviert der uns zum Hotel brachte.. Dieses sah von aussen so verdammt unscheinbar aus, von drinnen jedoch ein 3-Sterne-Haus mit sehr moderner und toller Einrichtung. Haette ich hier und vom aeusseren Erscheinungsbild her nicht erwartet, muss ich eingestehen.
So frueh am morgen war erst einmal eine kurze Dusche, Waescheservice und eine Meldung gen Heimat zu taetigen, bevor wir gegen 10 Uhr im Stadtzentrum eintrafen - puenktlich zur beginnenden Militaerparade ;).
(nun schreibt Alex). Das war echt beeindruckend. Interessanterweise waren auch die Bergwacht und die Rettungsschwimmer bei dieser Parade anwesend. Wir beide sind dann ein wenig durch die Strassen von Arequipa gezogen und haben das Leben ein wenig auf uns wirken lassen. Am Abend machte sich bei mir dann leider ein sehr schlechtes Gefuehl im Magen breit. Der Rest lies dann nicht lange auf sich warten. Also erst einmal die Immodiums einwerfen und hoffen dass es besser wird. Am naechsten Tag gabs die frisch gereinigte Waesche zurueck (ohne Suammenhang zu den Magenproblemen :D) und wir machten uns auf den Weg in den Colca Canyon.

Nazca und Fotos

05.12.2010:
Heute haben wir den ganzen Tag in Nazca und Umgebung verbracht. Am Morgen ging es erst zu den Graebern in Chauchilla und dann zu einer kleinen Toepferei (gluecklicherweise nur fuer 15 Minuten). Anschliessend sind wir zu einem Flug mit einer kleinen 7-Personen-Maschine aufgebrochen um uns die Nazca Linien von oben anzusehen. Ein wackliger Flug, ein bisschen wie Achterbahn fahren und ein Wahnsinnsblick auf diese eigenartigen Linien deren Bedeutung bis heute kaum einer kennt. Theorien vermuten Bezuege zu Sternenkunde, andere zu unterirdischen Wasserstrassen, aber bei beiden Theorien sind nur einige Bilder mit real belegbarem Bezug. Also vermutet man dass es mit Religion zu tun hat. Na ja ... Danach waren wir kurz in Nazca zum Lunch und auf der Suche nach Postkarten. War nicht leicht. Ich muss auch gleich mal alle Hoffnungen auf Postkarten zunichte machen. Man findet die Karten schon kaum und Briefmarken sind noch schwerer zu kriegen. Also: Blog lesen und Fotos gucken ;-) Ach so, apropos Fotos, Andre und ich werden die Fotos hier ablegen. Eben lagen wir noch mal am Pool und haben mit unserer Reisegruppe Pisco getrunken. Gleich gibs noch ne Happen zu Essen und dann geht es mit dem Nachtbus nach Arequipa. Bis spaeter ...

2010/12/05

Von Lima nach Nazca

03.12. - 04.12.
Heute schreibt mal der Andre ;)...

Das schoene Luxus-Hotel in Lima mussten wir ja leider gestern verlassen und es ging "schnell" zum Busbahnhof. Wobei "schnell" bei der Verkehrsdichte und dem Chaos ohne erkennbare Strassenregeln ein sehr dehnbarer Begriff ist. Letztlich hat es uns ca. 20 Minuten gebraucht, um bei "Peru Bus" vorzufahren. Auf der Fahrt dorthin in einen Randbezirk der Innenstadt wurde dann auch ziemlich schnell deutlich - und das sollte in den naechsten Minuten noch staerker werden - dass unser Viertel "Miraflores" so ueberhaupt nicht den Querschnitt der peruanischen Gesellschaft spiegelt. Das Land und die Leute sind groesstenteils sehr arm.. und dementsprechend wurden die Viertel auch dunkler und bei Nacht wohl ebenso gefaehrlicher.

Ruben, unser Tourguide, hat uns vor dem Einstieg in den oeffentlichen Fernbus noch einige Sicherheitshinweise gegeben, die Tickets besorgt, geregelt dass unser Hauptgepaeck in einem gesicherten Abteil bis zum Zielort transportiert wurde - und schon waren wir "on the road". Niemand sollte sein Handgepaeck loslassen, da es leicht gestohlen oder aufgeschlitzt werden konnte und so sassen wir da und harrten der Dinge. Lima war schon nach 5 Minuten Fahrt fast vollkommen vergessen, denn in den Vororten und Randbezirken aenderten sich Landschaft und Umgebung schlagartig: Ghetto-artige Huetten aus Holz oder Stroh am Strassenrand, kleinere Verschlaege, und dazu eine absolut karge, hellbraune Sand-Stein-Wuesten-Landschaft. So glaube ich, wird es auch an vielen Orten in den Anden direkt aussehen.

Wir haben auf der Fahrt die eine oder andere seltsame Siedlung durchfahren, wo sich wirklich saemtliches Leben einzig auf den Transitverkehr und Autoreparaturen ausrichtet.. Laut, alles hupt und ruft staendig, und Leute die offenbar nur darauf hoffen, irgendein Geschaeft mit dir machen zu koennen. Naja, nach 4 Stunden Fahrt und nach Einbruch der Dunkelheit waren wir jedenfalls am ersten Etappenziel: Pisco. Die Stadt wurde 2007 von einem Erdbeben der Staerke 8.0 zum Grossteil zerstoert oder massiv beschaedigt. Dementsprechend erschreckend sah das halbwegs erkennbare Stadtbild aus .. ueberall Steinhaufen, Haeuser im Abriss, Leerstand.. kein schoener Anblick. Und die Leute, die sich so nach Einbruch der Dunkelheit hier herum treiben, machen auch einen zwielichtigen Eindruck irgendwie. Jedenfalls galt es, mit offenen Augen das Gepaeck zu entladen, sofort in den wartenden Kleinbus einzusteigen und ab in einen Vorort (verdammt, den Namen hab ich vergessen .. irgendwas auch mit P .. ich reiche das nach ;) ) ins Hotel. Nachdem wir die Sachen dort abgestellt hatten und uns kurz orientiert hatten, hat Ruben uns erneut einen Bus organisiert, wir sind in ein Restaurant wieder hinein nach Pisco gefahren (sehr leckeres Essen!), und anschliessend ging es noch in eine Bar. Offenbar war der erste absolut erschuetternde Eindruck nich so ganz gerechtfertigt .. ;) Es wurde jedenfalls ein lustiger Abend, unsere Gruppe lernte sich noch besser kennen, und gegen Mitternacht waren auch alle wieder heil im Hotel.

Heute ging es dann dafuer sofort umso "sportlicher" weiter: Aufstehen um 06:45 ;). Ja, das klingt nicht so ganz nach Urlaub, nicht wahr? Aber wir hatten uns alle fuer eine Bootstour zu einer vorgelagerten Insel im Naturreservat (jetzt haben wir es: Die Insel hiess "Islas Ballestas" und der zugehoerige Ort Paracas) entschieden: eine Art "Mini-Galapagos-Insel" wurde uns versprochen - und wir wurden nicht enttaeuscht. Mit einem Speedboot ging es nach dem Fruehstueck auf der Sonnenterrasse mit Meerblick hinaus aufs Meer zu einer Felsinsel, auf der Millionen von Voegeln hausen. Gepaart mit Pinguinen und Seeloewen gab es hier vor allem Kormorane und Pelikane zu bestaunen, dazu Seesterne, Krabben .. und vieles mehr. Sehr beeindruckend. Und das beste: die Sonne schien uns bei ueber 20 Grad auf die Nase ;). Ein perfekter Start in den Tag also. Nach gut 1,5 Stunden waren wir wieder auf festem Boden, holten die Sachen vom Hotel ab und nach 5 Minuten kam der naechste, von Ruben organisierte Minibus (ok, also, 15 Sitzplaetze fuer 10 Leute sind nicht "mini". .) an, sammelte uns auf und fuhr uns weiter gen Sueden. Nach 45 Minuten Fahrt erreichten wir eine Pisco-Distillerie .. denn: die oertliche Spezialitaet, die es hier zu jedem Essen gibt, ist hochprozentiger Pisco-Schnaps. Nach kurzer aber ausgiebiger Verkostung und persoenlicher Fuehrung haben wir davon natuerlich eine Flasche mitgenommen .. wer weiss, wofuer diese in den naechsten Tagen noch gut ist .. ;)

Anschliessend ging es weiter im Bus .. zu einer Oase, mitten in einer riesigen Sandduenen-Landschaft gelegen. Und "riesig" heisst hier, dass die Duenen locker ueber 100 Meter gross werden! Absolut fantastisch. Hier wartete eine Sandbuggy-Tour auf uns.. 7 Leute, ein verrueckter Fahrer, ein super lautes Hoellengefaehrt - und keine Strassenregeln ;). Dazu wurden im "Kofferraum" Sandboards verstaut .. yeaha .. was fuer ein Spass .. 1,5 Stunden ging es durch die Duenen, und hier und da wurde angehalten, die Boards gewachst, und sich in die Abgruende gestuerzt .. Niemand hat sich verletzt und alle hatten einen riesigen Spass. Zu den Fotos gibt es am Ende sicherlich eine Menge Geschichten .. ;) Freut euch drauf!

Da man beim Sandboarden natuerlich ungeheuer in Kontakt mit .. nunja .. SAND kommt, war die Oase danach erst recht ein Traum: kurz in den Pool springen, vorbestelltes Mittag geniessen, und dann wieder 2h in der Sonne liegen - ach, es koennte schlimmer kommen, oder? ;) Gegen 15:30 mussten wir uns dort leider wieder auf den Weg machen - denn der Bus brachte uns nach 3 Fahrt gen Sueden vor wenigen Stunden nach Nazca. Hier sind wir nun etwas ausserhalb untergebracht und harren der Dinge, die da morgen auf uns warten: Ein Rundflug (sch*** teuer - aber man ist ja nur einmal hier .. ;) ) ueber die weltbekannten "Nazca Lines"... aber dazu sicherlich bald mehr.

So, ihr findet mich gleich entweder an der Tischtennisplatte - oder an der Bar mit etwas ... naaa ? richtig: PISCO ! Cheers und bis bald, euer Andre und Alex

2010/12/03

Reise nach Suedamerika

So, nach 3 Wochen Urlaub in der Karibik dieses Jahr, die ich voellig unkommentiert gelassen habe, habe ich beschlossen meinen Blog fuer diesen langen Urlaubstrip wieder zu nutzen.

Ich habe eine 3-monatige Auszeit vom Job genommen und werde diese 3 Monate voellig in Urlaub anlegen. Die ersten beiden Monate bin ich mit Andre in Suedamerika waehrend ich danach einen Monat mit Katrin in Indien sein werde.

Diese ersten beiden Monate fuehren Andre und mich also nach Suedamerika und dort erst 3 Wochen durch Peru, wo wir mit die Absolute Peru Tour mit GAP Adventures machen. Anschliessend geht es weiter nach Brasilien, wo wir Weihnachten und Silvester an der Copacabana in Rio de Janeiro verbringen werden, bevor wir ca 2,5 Wochen den Nordosten Brasiliens rund um Receife erkunden werden. Danach geht es fuer ein paar Tage nach Sao Paulo, Montevideo in Uruguay und dann nach Buenos Aires.

01.-03.12.2010: Die Anreise nach Lima war echt schon ein Abentuer fuer sich. Wir hatten eine Zugfahrt von Berlin nach Frankfurt geplant, welche 4 Stunden Puffer vor Abflug vorsah. Leider gab es auf der Zugstrecke einen Personenschaden und so fuhren wir einen Umweg. Der Zug endete dann schon in Fulda und wir mussten noch mal umsteigen. Statt 16 Uhr waren wir 19.40 Uhr dann am Flughfane fuer Abflug 20.05 Uhr. Das war der krasseste Sprint meines Lebens mit vollem Gepaeck auf dem Ruecken und in Winterkleidung vom Zug zum Check-in. Nach kurzem "No" wurden wir doch noch eingecheckt und sind weiter zum Gate gesprintet, sind an der Passkontrolle nach vorne gerannt und haben den Flieger auch gerade noch so bekommen! WOW ... In Sao Paulo sassen wir dann auch noch mal kurz am falschen Gate bevor ich nachfragte und feststellte, dass wir zu einem anderen Terminal muessen. Hat dann aber auch geklappt. Dort lernten wir noch einen anderen Deutschen (Martin) kennen, der uns in Lima bis zum Hotel begleitete. Leider war Martins Gepaeck aus Sao Paulo nicht mitgekommen. In Lima waren wir in einem guten Hotel Britania im Bezirk Miraflores. Gutes und etwas teureres Hotel aber genau richtig zur etwas Erholung nach ueber 30 Stunden unterwegs. Nachmittags waren wir erst beim Frisoer, damit Andre auch gut aussieht fuer die Tour und dann in der Stadt am Plaza de Armas fuer etwas Sightseeing. Am Abend lernten wir auch gleich unseren anderen 7 Mitreisenden kennen: 2 Australier, 1 Englaenderin, 1 Nordire, 3 Kanadier sowie Reuben unseren peruanischen Guide fuer die Tour mit den wir nach einem Tourbriefing auch zu Abend essen waren. Da habe ich gleich mal Ceviche probiert, ein Fischessen mit viel Zwiebel. Von den beiden Australiern und 2 Kandiern fehlt auch das Gepaeck, wir hatten also scheinbar echt Glueck ... Heute haben wir beide nach dem Fruehstueck einen Spaziergang zum Meer gemacht bevor es gleich zur 4-stuendigen Bustour nach Pisco geht. Mehr dann beim naechsten Mal ...