2011/01/29

Buenos Aires II

26.1.-29.1.

Am Mi. 26.1. sind wir spaet ausm Hostel raus und wollten etwas detailiertes Sightseeing machen nachdem wir mit der Bustour ja schon einiges von aussen gesehen hatten. Also sind wir zum Plaza del Congreso gelaufen (sind ja nur 5 Fussminuten weg, wenn man langsam wandelt) und wollten dort in den Congreso de la Nacion. Leider hat der Mittwochs zu. Also sind wir erst mal einen Kaffee trinken gegangen. Daraufhin sind wir die Avenida de Mayo wieder runter gelaufen ueber die Avenida 9 de Julio rueber und zum Plaza de Mayo, wo wir uns die Casa Rosada (das Praesidentenhaus mit dem beruehmten Balkon von Evita) ansehen wollten. Leider hat das nur am Wochenende auf. Dumm gelaufen. Also sind wir wieder einen Kaffee trinken gegangen :-) Am Abend waren wir in Puerto Madero zum Essen mit All-you-can-eat-Buffet, natuerlich mit viel Fleisch und Fisch, kleinen Haeppchen und sogar Sushi und Nachtisch :-)

Donnerstag sind wir zu einem Tagesausflug ins Tiger-Delta. Mit dem Zug (eine Zugfahrt kostet schlappe 25 Cent, also 1,10 AR$) sind wir ne gute Stunde rausgefahren und sind dann erst mal ein wenig durch Tigre geschlendert. Dann sind wir mit einem kleinen Boot durch die Fluesschen und den Sumpf gefahren zum einzigen Ausstiegspunkt fuer Tagestouristen (der Rest ist privat oder zu vermietende Pensionen). Da waren wir 45 min wandeln und dann Mittagessen. Danach sind wir auf den mehrfach empfohlenen Markt gegangen und waren so dermassen enttaeuscht. Viele der kleinen Laeden hatten zu, viele andere hatten (durchaus schoene) Moebel aber eben nix was man als Tourist mitnehmen koennte. Na ja ... Sind dann schon bald zurueck gefahren und erstmal ins Bett gegangen und haben 2 Stunden geschlafen um uns zu erholen. Denn am Abend waren wir beim Pub Crawl. Im Bus auf dem Weg dahin haben wir noch einen netten Mann getroffen, der uns mit die Busfahrt bezahlt hat, da man in Bussen ausschliesslich mit Muenzen am Automaten zahlen kann. Und mit dem haben wir uns dann versucht zu unterhalten. Hat halbwegs geklappt, immerhin haben wir verstanden, dass wir eine Station nach ihm aussteigen sollten ;-) Dort angekommen, mussten wir schnell feststellen, dass wir mit Abstand die Aeltesten dort waren. Es gab erstmal Bier und Pizza und dann gings in die erste Bar in Palermo Soho. Nach Begruessungsshot mussten wir 20 Minuten warten, da der Barkeeper unseren Hunderter nicht klein machen konnten (fuer Getraenke im Wert von 30). Da meint man doch, da reichen 2-3 Leute und er koennte wechseln :-( Na dann gabs nen Drink (Andre musste seinen aufgrund eines Trinkspiels nach 2 Minuten auf Ex leeren) und anschliessend ging es in die zweite Bar, erneuten Begruessungsshot und Drink und dann in die dritte Bar und dann ins "Lost" einen HipHop Nachtclub. Ich fans gut, Andre glaube ich nicht so sehr (Andre kommentiert: stimmt.). Aber da wir beide muede und alt sind, sind wir gegen 3 Uhr oder so schon heim. Der Taxifahrer wollte unseren leicht oll aussehenden Hunderter auch nicht haben und hat sich erst nach konsequentem Sitzenbleben im Taxi ohne anderes Geld entschieden uns zu wechseln.

Am 28. haben wir erst einmal etwas laenger geschlafen und das Fruehstueck im Hostel sausen lassen. Beim Blick ins Portemonnaie mussten wir feststellen, dass wir am Vorabend vom Taxifahrer Falschgeld bekommen hatten. Echt schlechte Kopien mit verwischten Farben. Hatte man leicht sehen koennen, wenn es ... aehm ... im Taxi nicht so dunkel gewesen waere ;-) Danach waren wir erst einmal im Cafe des Hotel Ritz fruehstuecken. Na ja klingt besser als das Fruehstueck war und ich glaube es war auch nicht DAS Hotel Ritz. Dann haben wir angefangen unsere Koffer zu packen um fuer die Abreise vorbereitet zu sein. Am Abend waren wir in einer Tango-Dinner-Show mit vorheriger Tanzstunde. Haben also ab 18.30h auf unser Shuttle gewartet, das leider erst 19.15 kam. Aber die Tanzstunde war witzig. Es waren natuerlich vor allem Paare allen Alters da, aber es wurden getrennt die Maenner- und Frauenschritte geuebt und dann forderten die Maenner eine beliebige Frau zum Tanz, so dass eh immer neue Paare gebildet wurden. Verstaerkt wurde das Ganze dadurch, dass nach knapp 30 Sekunden wieder Tanzpartnertausch war. Insofern alles ganz entspannt und wir konnten immerhin immer mit einer Frau tanzen. Danach gab es dann Abendessen, welches ok aber auch nicht aussergewoehnlich war. Und dann gab es eine Tangoshow mit Gesang und Tanz. War sehr schoen. Zum Glueck nicht soooo superexklusiv, dass wir underdressed gewesen waeren aber auch nicht zu billig. Eben einfach angemessen finde ich.

Jetzt/heute sitzen wir im Hostel, haben eben ausgecheckt und muessen noch ein paar Stunden mit TV und Internet rumkriegen, bevor wir ins Taxi zum Flughafen steigen. Und dann geht es auch schon heim ... Es war ein toller Urlaub. Ein kleines Fazit kommt demnaechst noch ...

2011/01/28

Buenos Aires I

23.1. - 25.1.

Am 23.1. sind wir bei schoenstem Sonnenschein von Montevideo aus mit dem Boot ueber den Rio de la Plata in Buenos Aires eingelaufen. Nachdem wir wie immer die (sorry) voellig wahnsinnigen Suedamerikaner am Gepaeckband ueber uns ergehen lassen mussten (ALLE stellen sich direkt ans Band, und wenn man dann dahinter als Europaer genuesslich wartet, sein Gepaeckstueck erblickt und durch zum Band will, schubsen dich alle weg, weil sie denken, du willst ihnen ihren Super-1A-Warteplatz streitig machen.. was darin endet, dass wir hier unsere Ellenbogen deutlich einsetzen und dann genuesslich unser Gepaeck auf deren Fuessen abstellen, gegen die Kniee stossen und so weiter .. vielleicht merken sie ja dann, wie bescheuert ihr Verhalten ist..), haben wir das Terminal verlassen und uns brav am Taxistand angestellt. Leider kam in den 15 Minuten nur EIN Taxi vorbei, was bei 20 Leuten vor uns eine lange Wartezeit bedeutete. Nach und nach konnte man sehen, dass viele Leute einfach das Gelaende verlassen haben, weil die Taxis an der Strasse davor deutlich lieber anhalten. Sowas bloedes. Da stehen x Menschen am Taxistand und warten, und die Taxifahrer haben aber keinen Bock, dahin zu fahren... Also haben wir uns auch draussen eines gefangen. Der erste wollte uns noch nicht mitnehmen, weil ihm ZWEI leute mit ZWEI Rucksaecken zu viel waren .. aber schliesslich hielt doch jemand an. Ein aelterer Herr, gut gelaunt, mit sehr langsamen Fahrstil. Und anstatt uns schnellstmoeglich zum Hostel zu bringen, genoss er die Fahrt mit Tempo 30, erkundigte sich nach unserer Herkunft, begann mit ein paar Brocken Deutsch die Stimmung aufzuheitern, und machte eine Art Stadtrundfahrt mit uns und erklaerte uns jeweils, welche bedeutenden Gebaeude und Plaetze wir grade passierten. Seeehr geil! Daraufhin haben wir ihm ein Drittel des Fahrpreises nochmal als Trinkgeld gegeben, und dann in unser gemischt-geschlechtliches 6-Bett-Zimmer fuer eine Nacht eingecheckt.

Am ersten Abend haben wir zu Fuss ein wenig die Gegend erkundet. Es war Sonntag, und in St. Telmo fand der Strassenmarkt tagsueber statt. Vom Hostel hatten wir auch eine Empfehlung fuer ein gutes Steak-Restaurant da in der Naehe, und Tangotaenzer auf den Strassen sollte es da wohl auch geben... also hin da! Beim einbrechenden Abend wurde der Markt grade geleert, aber es gab noch genug Staende, wo man entlang spazieren und die Waren bestaunen konnte. Es waren Tausende Menschen in dieser langen Strasse unterwegs. Mit zunehmende Dunkelheit haben dann auch die Restaurants ihre Gaeste empfangen, und auf einem Platz gab es tatsaechlich eine oeffentlich bespielte Tanzflaeche, wo alle die Lust hatten, Tango tanzten. Das war genau so, wie ich es mir vorher vorgestellt hatte. Nun fuehlten wir uns endlich wie in Argentinien angekommen.

Nach dem durch-die-Strassen-laufen sind wir dann in unsere Restaurantempfehlung gegangen.. haben natuerlich (darauf haben wir uns die ganzen 2 Monate gefreut) Steak bestellt.. und haben einen Traum von Steak serviert bekommen!!! Absoluter Hammer!!! Und das fuer einen absolut guenstigen Preis. Das hat sich echt mehr als gelohnt!

Am 24.1. wollten wir uns dann die naehere Umgebung und einige Sehenswuerdigkeiten in unmittelbarer Hostelnaehe (Zentrum) erlaufen.. Und als wir bei einer Hop-On/Hop-Off-Bustour vorbeigekommen sind, haben wir spontan zwei Tickets gekauft und wollten erstmal einen Ueberblick ueber die Stadt kriegen. 3h lang ging es durch La Boca, Palermo, Recoleto, das Zentrum, Puerto Madeiro (Docks) und so weiter.. und wir hatten erstmal einen Rundum-Blick bekommen. Beim Aussteigen habe ich (Andre) dann leider noch meine Fotoapparat-Tasche im Bus vergessen, konnte sie aber 20 Minuten spaeter an der zentralen Busstation wieder in Empfang nehmen. Alles gut also.
Den Abend haben wir dann wieder in einem Restaurant und einer Bar in der Naehe verbracht, und uns ein bisschen um die Organisation der naechsten Tage gekuemmert.

Der 25.1. erwartete uns dann mit einer Ueberraschung: denn er verlief anders, als zunaechst geplant. Eigentlch wollten wir uns Fahrraeder ausleihen, um in einige Gegenden, die wir tags zuvor mit dem Bus gesehen hatten, zu radeln. Dann haben wir jedoch die Emails eines Polo-Anbieters gelesen, den wir zuvor kontaktiert hatten, weil wir am Donnerstag Polo spielen lernen wollten. Dieser schrieb daraufhin, dass Donnerstag und Freitag schon belegt seien, und ob wir es frueher einrichten koennten. Als wir uns fuer Mittwoch entschieden hatten, bat er uns, das ebenfalls zu ueberdenken, da fuer Mittwoch schlechtes Wetter vorhergesagt sei. Sein Angebot, einfach kurzristig in die 2h spaeter beginnende Dienstags-Tour einzusteigen, nahmen wir dann einfach an, und strahlten vor Vorfreude. Allerdings war es schon komisch, lange Hosen, Muetze/Sonnenhut und feste Schuhe einzupacken bei 30 Grad...

Abgeholt wurden wir an einer Strassenecke ganz in der Naehe, wir lernten noch ein australisches Fruerentnerpaar (Larry und Marie) , sowie ein kanadisches Paar Mitte 40 (Mike und Claire) kennen, und schon ging es mit Fernando, unserem Trainer, 30 Minuten gen Suedwesten in die Pampa. Kaum angekommen, wurden wir erstmal mit Helmen ausgestattet, wir bekamen die Pferde zu Gesicht - und grade als die Einweisung los ging, fing es an, maechtig zu gewittern und zu regnen. Na super. Nach 20 Minuten Warten war der Himmel jedoch wieder bereit, uns Polo spielen zu lassen ;).
Es gab eine kurze Einweisung von Fernando, wie man auf dem Pferd sitzt, wie man es in Gang kriegt, bremst, und lenkt - alles quasi wie bei einem Auto. Und dann ging es auch schon los. Jeder bekam ein Pferd, es hiess Aufsteigen, und das eben gehoerte auf der Wiese auszuprobieren. Links herum, rechts herum, stoppen, schneller Gang.. alles eben. Dabei stellte sich jedoch schon heraus, dass mein (Andre) Pferd eine absolute Abneigung gegen das Rechts-Abbiegen hat.. was beim ueben noch kaschiert werden konnte, beim Spiel jedoch nicht mehr.. ;) Dafuer klappte links herum hervorragend! Anhalten ging ebenso, sogar rueckwaerts klappte ein mal, und schneller Gang (wie nennt man das, Trab?) war auch moeglich - dabei wurde allerdings das Festhalten schwieriger...

Nachdem wir diese Lektion gemeistert hatten, bekamen wir auch noch umgehend in die rechte Hand den Polo-Schlaeger, und fortan galt es, einen kleinen Ball vom Pferd aus zu treffen.. sowohl vorwaerts zum Angriff, als auch rueckwaerts zum Verteidigen .. ja, Polo-Regeln sind echt schraeg. Davon gab es zum Abschluss noch einige: Weg abschneiden ist verboten - aber Body-Checks, Schlaeger-Hauen und so weiter sind erlaubt.. jaha, da haben wir ein bisschen geschluckt :). Umgehend wurde fuer uns ein kleines Feld aufgebaut, wir wurden in 2 Teams eingeteilt, und es galt, als erstes 5 Tore zu erzielen, um zu gewinnen..

Was soll ich sagen, ich habe doch tatsaechlich das erste Tor des gesamten Spiels geschossen und uns 1:0 in Fuehrung gebracht. So spielten wir also hin und her, bekamen echt Spass an der Sache, und auch der leichte Nieselregen stoerte uns nicht wirklich. Einzig die Rechts-Schwaeche meines Pferdes (das lag natuerlich NUR am Pferd, niemals am Reiter!! ;) ) fuehrte dazu, dass ich mich ab und zu am einen Ende des Spielfelds aufhielt, mit dem Pferd redete und versuchte, irgendwie die Richtung zu aendern, waehrend das Geschehen mit Ball und allen anderen genau am anderen Ende des Spielfelds stattfand. Glorreich! Aber ich habe mich eben in Spieltaktik geuebt.. ;). Beim Stand von 4:4 (Alex, Mike und Larry hatten noch je einmal getroffen) hatte ich die grosse Siegchance auf dem Schlaeger, doch sie wurde von Fernando (er hat in der anderen Mannschaft gespielt) vereitelt. Und beim Versuch, den Gegenstoss dann zu verhindern, geschah es: Ich beugte mich zu sehr nach rechts zum Ball, rutschte dabei mit dem linken Fuss aus dem Steigbuegel, fiel vom Pferd auf den Boden, dreckig und hart, Ruecken und Ellenbogen nahmen harten Kontakt mit der Wirklichkeit auf... und blieb aber leider mit dem rechten Fuss im Steigbuegel verdreht haengen. Da lag ich nun, das Pferd war verwirrt, und begann auf einmal Fahrt aufzunehmen. Ich keine 20 cm neben dem rechten Hinterhuf, mit Bein im Steigbuegel gefangen und wurde so fuer max. ca. 10m mitgeschleift. Da sass der Schock mir selbst und allen anderen kurz in den Gliedern. Als sich kurz darauf mein Fuss loeste und ich zum liegen kam, stand Fernando auch schon neben mir, half mir auf, und versicherte sich, dass ich OK sei. Neben ein paar leichten Prellungen am Knoechel und Ellenbogen war ja auch nichts, und somit stieg ich sofort wieder erneut aufs Pferd. Ich wollte doch unsere Mannschaft siegen sehen! Und so kam es auch. Nach Pass auf Larry (ich glaube, Alex wars) hat dieser final zum 5:4 Sieg fuer uns vollendet. Als wir die Pferde wieder in die Stallungen fuehrten, feierten wir alle gemeinsam anschliessend dieses unvergessliche Erlebnis bei der untergehenden Sonne ueber der argentinischen Pampa. Dazu gabs ein Bier, Softdrinks, Kekse und gute Laune, und gegen 21 Uhr hat uns Fernando dann wieder vor unserem Hostel abgesetzt. Es ging ein unvergesslicher Tag zu Ende, Larry+Marie, sowie Mike+Claire waren ueberaus nett und angenehm, und mit einem Restaurant-Besuch (All-you-can-eat Buffet) am Hafen schlossen Alex und ich den Tag dann ab.

2011/01/26

Montevideo (Uruguay)

21.1. - 23.1.
Am 21. Januar wurden unsere grob 4 Wochen Brasilien nun final durch den Abflug aus Sao Paulo fuer beendet erklaert.. und vor uns stand das naechste Land und die naechste Stadt. Denn unsere Reise fuehrte uns fuer 48 Stunden ins kleine Uruguay, wo wir dir Hauptstadt Montevideo kennenlernen und unsicher machen wollten.

Angekommen am Flughafen nach 3 stuendigem Flug ohne Zeitverschiebung (DAS war ersmal komisch! ;) ) galt es als erstes, sich kurz zu orientieren. Doch bevor uns das gelang, wurden wir schon von einer hektischen Dame mit einem Taxi-Angebot ueberrumpelt. 10 US Dollar pro Nase fuer den Transport zum Hostel. Skeptisch lehnten wir erstmal ab, nachdem wir jedoch am offiziellen Taxistand den doppelten Preis vernahmen und noch keine rechte Idee hatten, wieviel lokales Geld wir eigentlich abheben wollten fuer 48 Stunden, entschieden wir uns recht einfach und schnell dann fuer das Angebot der Dame. Per Minibus ging es dann zu unserem Hostel, und schon allein die Fahrt deutete an, dass Montevideo so ganz anders sein sollte, als wir es aus Brasilien gewohnt waren. Hier sah es sauber, aufgeraeumt, an der Strandpromenade mehr als nett bebaut aus, es gab keine Hektik - und dafuer aber einen blauen Himmel fuer die naechsten 2 Tage, an dem NIE eine Wolke zu sehen war!

Im Hostel hatten wir unser gemischtes 6-Personen-Zimmer recht schnell bezogen, uns eine Stadtkarte geben lassen, und sind erstmal ein wenig herum gelaufen. Ziel war es, das Busterminal zu erreichen, um Tickets fuer unsere Ueberfahrt mit der Faehre nach Buenos Aires fuer den 23.1. schonmal zu erstehen. Auf dem Weg dahin ging es durch ruhige Wohnviertel, gesaeumt von einigen Strassen. Eher sehr europaeisch, statt suedamerikanisch. Mit den Tickets in der Tasche ging es dann kurz zurueck zum Hostel, vorsichtshalber etwas langes angezogen, und ab mit dem Bus ins Stadtzentrum, wo uns laut Karte Dutzende Sehenswuerdigkeiten erwarten sollten. Sollten!.. Denn bei naeherer Betrachtung (es war Freitag abend), war alles .. nunja.. ausgestorben! Die Sehenswuerdigkeiten stellten sich zumeist als Finanz- oder Hotel-/Wohngebaeude heraus, und es war KEIN MENSCH auf der Strasse. Freitag abend. Unfassbar! .. So sind wir ziemlich desillusioniert fuer einen Burger bei Burger King eingefallen, haben uns dann am Hafen kurz herumgedrueckt, und sind abschliessend noch in DIE Strasse gegangen, wo das Nachtleben toben sollte. Sollte!.. Denn wie sich diese Gasse darbot, waren es keine 100m, auf denen 4 Bars aufgereit waren.. das wars. Und in jeder Bar sassen.. gut geschaetzt.. 10 Leute! Jawoll. Wir harrten da bis Mitternacht aus, doch nichts aenderte sich. Auch die Aussage, dass das Nachtleben in Montevideo eher spaet als frueh losgeht, verhalf nicht wirklich zu Hoffnung oder besserer Stimmung...

Am naechsten Morgen liessen wir es daher etwas ruhiger angehen, hatten fast das Fruehstueck verschlafen, und nachdem Alex noch bis 14:30 eine Schlafrunde eingelegt hatte, da es ihm gar nicht gut ging, sind wir erst gen Nachmittag in die Stadt gefahren. Fuer den Tag bestand die Idee darin, uns Fahrraeder auszuleihen, und dann die Strandpromenade vom suedlichen Ende bis zu unserem Viertel Pocitos hinauf entlang zu cruisen. Und ich muss sagen: wir sahen aus wie Locals! ;). Gemuetlich auf falsch eingestellten Raedern die Promenade entlang bummelnd haben wir hier auch erstmals sowas wie Menschenmengen gesehen. Koennte daran liegen, dass Samstag war und alle raus zum Wasser unterwegs waren.. Jedenfalls fanden wir uns irgendwann mit einem (unalkoholischen.. jawoll!) Drink am Strand wieder, schauten gen Sonnenuntergang, und genossen das sehr relaxte Leben unter diesem eher ruhigen und sehr angenehmen Voelkchen. Abends haben wir dann die Raeder wieder abgegeben - in einem fremden Hostel uebrigens, wo, wie sollte es anders sein, uns durch Zufall eine Deutsche mit den Worten "Aufpassen. Und den Schlossschluessel schoen abmachen und in die Hostentasche stecken.. sagt jetzt mal die Mutti!" die Raeder vermacht hatte. Uns Deutsche gibts also auch ueberall auf der Welt ... :)Den Abend verbrachten wir anschliessend recht ruhig in einem Restaurant ganz bei uns in der Hostelnaehe, fernab vom "tobenden" Stadtzentrum also.. Nach kurzer und viel zu lauter Nacht hiess es dann am 23. morgens um 10:30, das Hostel mit dem Taxi gen Hafen zu verlassen. Am Terminal von Buquebus wurden dann die Ausreiseangelegenheiten aus Uruguay zusammen mit den Einreiseangelegenheiten aus Argentinien gleich gemeinsam erledigt, und um 13:35 Uhr verliess unser Schiff mit halbstuendiger Verspaetung diese Stadt und dieses Land.. und wir steuerten fortan innerhalb von 3 Stunden Buenos Aires, Argentinien, und damit den letzten Stopp unserer Reise durch Suedamerika an.

2011/01/25

Sao Paulo

18.1.-21.1.

Am 18.1. in Sao Paulo angekommen, haben wir ein Taxi zum Oca Hostel genommen, was auch schon fast 40 EUR gekostet hat. Naja, bei einer Stadt mit 12 Mio Einwohnern in der Stadt und weiteren 5 Mio in den Vororten ist es wohl eine etwas groessere Stadt und somit zu erwarten, dass der Flughafen etwas weiter ausserhalb liegt. Das Oca Hostel lag direkt an der U-Bahn in einer Seitenstrasse einer grossen Strasse die direkt auf die Avenida Paulista fuehrt. Diese sind wir am selben Nachmittag noch entlang spaziert und waren im MASP Museum in einer Ausstellung mit Fotos von Wim Wenders. Danach waren wir direkt gegnueber im Trianon Park wo es jedoch nach kurzer Zeit zu regen anfing und wir umgehends ins "Bella Paulista" fluechtet sind: Ein Traum von Esseensladen! Dort gabs erst lecker Pizza und dann noch leckeren Schoko-Mousse-Nachtisch. Dann sind wir auch schon muede zurueck ins Hostel, wo wir diese erste Nacht das Zimmer noch mit einem Spanier geteilt haben, der wohl jedoch eher aengstlich war und das Hostel kaum verlassen hat. Am nachsten Tag sind wir zu einem Stadtspaziergang durch das Zentrum los, waren in einer grossen Markthalle essen und wollten auch auf ein grosses Buerogebaeude hoch, aber da die einen echten Ausweis sehen wollten, den wir natuerlich nicht dabei hatten, durften wir eben nicht hoch. Komisch hier ... Am fruehen Abend haben wir uns dann wieder mit Valmir getroffen, unserer Bekanntschaft aus dem Portugal-Urlaub 2009, mit dem wir auch schon in Rio eine Nacht unterwegs waren. Mit ihm waren erst in bei einem All-you-can-eat Pizza Restaurant und sind dann in einen kleinen Samba Club nach Villa Madalena in dem wir noch zwei Freundinnen von Valmir trafen. Spaeter kam noch eine Gruppe von 5 weiteren Leuten dazu, die sich und Valmir auch irgendwie kannten. Spaeter sind wir noch in einen Rock Club weiter gezogen bis wir irgendwann muede und durchgeschwitzt noch nach Hause gefahren wurden.


Am 20.1. waren wir beide etwas fertig vom Vortag, sodass wir uns entschieden einen ruhigen Tag im Park Ibirapuera zu verbringen. Da gab es einen Basketballplatz und so fragten wir nach einem Ball und spielten locker flockig 2 Stunden Basketball, zum Teil barfuss. Am Abend wollten wir eigentlich noch mal weggehen. Nach dem (unspektakulaeren) Abendessen gab es lecker frische Fruechte (Mango, Pfirsiche und Erdbeeren) mit Zartbitterschokolade zum Nachtisch. Danach sind wir in die Rua Augusta in eine Bar die uns am Vorbabend empfohlen wurde. Die war leider gar nicht so der Hit und so sind wir nach einem Cocktail wieder raus. Leider war unser Spanisch noch nicht so gut, als dass wir den Tuersteher zu Beginn richtig verstanden hatten. Wir hatten gefragt ob man mit Kreditkarte zahlen kann und er sagte was von 30 Reais, was wir als Mindestsumme fuer Kreditkartenzahlung interpretiert hatten. Schien kein Problem, da unsere Drinks zusammen ja 34 Reais gekostet hatten. Lieder sahen wir dann auf dem Kreditkartenbeleg, dass es wohl 30 Reais pro Person Mindestverzehr waren. Na dumm gelaufen. Zur Aufheiterung wollten wir an unserem letzten Abend in Brasilien noch mal einen guten Caipi trinken, bekamen aber ein solche Alkoholbombe, dass der Trinkspass schnell verging, wir das Ding irgendwie niederkaempften und nach Hause fuhren.


Am 21.1. ging es dann nach dem Check-out im Hostel schon los zum Flieger nach Montevido in Uruguay..

2011/01/20

Recife

15.1. - 18.1.

Am 15. Januar ging es also mit grosser Bustour nach Recife.. ebenso eine deutlich groessere Stadt, als wir in unserer naiven Urlaubsplanung dachten :) Kurzum: kein Fischerdorf, kein Surferdorf, sondern Brasiliens viert-groesst Stadt !!!



Und wir halten gleich mal fest: Recife war irgendwie komisch..

Wir hatten einiges weniges ueber Recife in Deutschland gehoert - hauptsaechlich gutes und schoenes. Kaum in Brasilien rieten uns Leute aber kontinuierlich davon ab, nach Recife zu fahren. Zu haesslich. Zu gefaehrlich. Zu gross. Nicht sehenswert. Naja, mit diesen Gefuehlen wurden wir mal wieder von unserem (Luxus-)Bus-Fahrer irgendwo inmitten der Stadt an einem Park weit entfernt von der Endstation rausgelassen und standen da: zwei Touris, mit grossen rucksaecken, umringt von Leuten, die alle hektisch etwas von uns wollten und in der falschen Sprache zu uns sprachen :). Also rein ins Taxi, Hosteladresse in Boa Viagem vorgekramt, gezeigt, kurze Funkruecksprache, und los gings. Unser Hostel war in einem Arztgebaeude untergebracht, welches wir beim Aussteigen aus dem Taxi erstmal skeptisch von aussen betrachteten.. Wir waren aber offenbar richtig angekommen, 3 Etagen hochstiefeln, und wurden von gastfreundlichen Menschen, die teilweise sogar englisch sprachen, willkommen geheissen und zu unserem Zimmer gefuehrt - wo es mehr als eigenartig roch.. die ganzen kommenden Tage..



Der erste Abend verlief recht enttaeuschend: Wir dachten, laut Lonely Planet, wir seien im Ausgehbereich der Stadt untergekommen, keine 200m vom Strand weg. Rein in die FlipFlops, Tshirt an, und ab ins Nachtleben.. Denkste! Es gab genau eine Strasse, wo sich (laut Hostelbeschreibung) das "Nachtleben" konzentriert.. und es waren: 2 Restaurants und 1 Cafe. Mehr nicht. Nichts. Also ich meine "Hallo! Nachtleben?!?!" .. naja, da sassen wir dann enttaeuscht: 1 Caipirinha trinkend, und die Zeit totschlagend.. Denn zurueck zum Hostel waere auch doof gewesen, da da ab 21:30 der Strom abgeschaltet wurde ueber Nacht..



Am ersten von 2 vollen Tagen sind wir dann am Sonntag (16.1.) nach Ollinda gefahren. Das ist eine kleine Stadt am Rand von Recife, und wird als die schoene Schwester der Grosstadt beschrieben. Ist auch Weltkulturerbe. Nach kurzem Bus-Abenteuer (jede Stadt funktioniert hier anders) sind wir am spaeten Mittag dann in Ollinda eingefallen.. Und Ollinda sieht wirklich anders aus. Man erkennt die vielen kolonialen Bauten aus der Zeit, in der die Hollaender(?) hier angelandet sind; auch wenn viele Bauten recht verkommen aussahen. Wir haben wie immer die sehenswerten Stellen gesucht, und vor einer Kirche sitzend haben wir sie dann auch gefunden: Denn in Ollinda geht die Vorbereitung auf den Carneval schon jetzt los. Also sammelten sich ab Nachmittags kleinere Samba-Gruppen in den Strassen, verkleideten sich standesgemaess, und fingen an, oeffentlich zu proben. Mit fortschreitender Zeit wurde auch die Zahl der Touristen und Besucher deutlich groesser, und nach kleineren Pausen beim Bummeln hier und da, fanden wir uns gegen Abend auf einmal mitten in einer marschierenden Samba-Band inkl. Anhang wieder.... und marschierten einfach mit ! :) Das war ein Spass. Ganz schoen laut, was die mit ihren Trommeln und Pfeiffen anstellen koennen - aber unglaublich toll und beeindruckend ! Und mti einem Caipirinha in der Hand, laesst sich auch so ein verrueckter Abend sehr gern aushalten :) Das Bus-Abenteuer zurueck hat uns wieder mal 30-45 Min Wartezeit gekostet... aber letztlich sind wir heil und ausgepowert wieder am Hostel angekommen.



Am Montag hatten wir dann vor, das nur bei Tageslicht beschauliche Stadtzentrum von Recife anzuschauen.. Wenn schon etwas vielversprechend "antikes Recife" heisst, die Stadt so gross und bedeutend ist, und frueher wohl auch eine wichtige Rolle mit viel Historie gespielt hat, sollte es ja da etwas zu sehen geben... Dachten wir !

Angekommen im Nirgendwo haben wir also versucht, die Realitaet mit unserer Touristenkarte und den darauf abgebildeten Sehenswuerdigkeiten abzugleichen.. und fuehlten uns irgendwie etwas verschaukelt. Auf der einen der beiden Inseln (ja, das Stadtzentrum liegt auf 2 Inseln gelagert) war alles zusammenfassend leer, verrammelt, heruntergekommen oder mindestens sehr sehr sehr sehr renovierungsbeduerftig. Und es stank. Sehr ernuechternd irgendwie.. Um es beim Ruebergehen auf die zweite Insel nicht aehnlich hart zu treffen, haben Alex und ich daher auf dem Weg beschlossen, dass wir uns zu den Bauten lebhafte Stadtgeschichten ausdenken und uns so gegenseitig von der Bildung und Erfahrung des anderen beeindrucken lassen.. :) Wenn uns haette jemand verstehen koennen, haetten sie uns entweder fuer betrunken oder fuer Leute mit einem Sonnenstich gehalten :)..

Viel hergegeben hat diese zweite Insel aber auch nicht. Aber dafuer hatten wir das Gefuehl, ganz weit ab von touristischen Pfaden inmitten dem Alltag der lokalen Leute angekommen zu sein. Kein Englisch. Keine Touristen. Einfach nur hektischer gelebter Alltag. Und das Highlight waren 10 Minuten an einem Postschalter, wo der Beamte in Ameisengeschwindigkeit es tatsaechlich am Ende geschafft hat, vor dem Einschlafen ACHT Postkarten mit Briefmarken zu versehen... jaha, der war ne Kanone!!! :)

Am Abend erwartete uns dann zurueck im Hostel noch ein Highlight: Denn es wurde eine Strandparty organisiert fuer alle.. und das Thema war (2 Wochen verspaetet) "Neujahrsfest". Also haben wir mit Kerzen und Musik und Drinks am Strand alle brasilianischen Neujahrsbraeuche erlebt und selbst durchgefuehrt, um uns reichhaltig mit Glueck zu beschenken: Blumen ins Wasser werfen, ueber Wellen springen, Linsen+Cashew+Weintrauben essen, alle umarmen.. und so weiter :) Ich hoffe, es hat geholfen und wird uns 2011 mit persoenlichem Glueck ueberschuetten :) !

Gegen halb 1 ging es dann wieder heim ins Hostel, und nach weniger als 5h Schlaf am naechsten Morgen fruehs zum Flughafen, um nach Sao Paulo abzureisen...

2011/01/14

Pipa II & Natal

12.-14.01.

Erst einmal eins vorneweg: uns geht es gut. Wir haben bis gestern nix von den ganzen Unwettersachen gehoert, die sich gerade hier in Brasilien so abspielen, aber wir sind weit davon entfernt. Also keine Sorgen machen :-)

Am 12.1. waren wir in Pipa am Strand Praia do Amor und haben mal wieder viel gelesen und den Surfern zugeschaut. Sonst war nicht viel los. Am Abend waren wir dann in einem der kleinen Buffetrestaurants super guenstig und ganz gut essen. Anschliessend gabs noch einen Espresso in einer kleinen Kaffeebar und dann schon ab ins Hostel.

Am Tag danach wollten wir eigentlich erst an den Praio de Madeiro und dann weiter in den Norden nach Tibau do Sul. Allerdings sind wir irgendwie am Strand haengengeblieben und sind dann am spaeten Nachmittag wieder zurueckgewandert. Um das Mass voll zu machen, waren wir sogar noch einmal im "Tamassa" essen, obwohl ich es ja nicht so mag zweimal am gleichen Ort essen oder trinken zu gehen, da es doch eigentlich noch so viel anderes gibt. Aber da es dort wirklich lecker war, sind wir noch mal hin. Also gabs wieder lecker Pasta und am Nachbartisch eine Englaenderin, die zum Surfen nach Pipa kam und genauso viel (oder eher wenig) Portugiesisch sprach wie wir. Haben uns also nett englisch unterhalten und sind nach einem Caipi und ein wenig flanieren ueber die Hauptstrasse dann auch wieder ins Bett.

Heute, am 14.1., sind wir nach dem Fruehstueck wieder mit dem Oceano Bus von Pipa zurueck nach Natal gefahren und haben wieder spontan eine Unterkunft in Ponta Negra gesucht und gefunden. Danach waren wir am Strand und da gab es noch einmal das volle kulinarische Angebot: Huehnchen-, Rind-, Wurst- und Kaesespiess und danach noch einen Crepes mit Erdbeeren und Schokolade und Kondensmilch (sowas wie "Milchmaedchen"): LECKER! Jetzt gehts auch gleich essen und dann noch was trinken und morgen geht es weiter nach Recife. Mit dem Bus. Dauert so ca. 5 Stunden ... :-(

An der Stelle seien mal unsere literarischen Ausfluege erwaehnt: Andre und ich haben inzwischen jeder schon 5 bzw. 6 Buecher gelesen. Alleine in den letzten beiden Tagen habe ich (Alex) jeweils ein Buch pro Tag gelesen. Ja, Strand und Busfahrten bieten viel Zeit dafuer ... Darunter waren bisher bzw. kommen in den naechsten Tagen noch:
  • Helge Timmerberg: "Shiva-Moon"
  • Michael Birbaek: "Wenn das Leben ein Strand ist, sind Frauen das Mehr"
  • Charles Dickens: "Oliver Twist" (auf englisch)
  • David Safier: "Jesus liebt mich"
  • Jan Weiler: "Maria, ihm schmeckt's nicht"
  • Dorothy Cannell: "Der Club der alten Damen"
  • Oliver Uschmann: "Wandelgermanen"

Alles in allem fast alles einfache Strandlektuere (ausser Oliver Twist) und dafuer genau so empfehlenswert ...

2011/01/12

Pipa I

10.01.-11.01.

Am Morgen dann also zum Busbahnhof um die Tickets zu kaufen. Vor allem das Busticket von Natal nach Receife war uns wichtig, da der 5h Bus dahin noch einmal etwas Zeit nimmt und man sich schon 1-2 Tage vorher um so etwas kuemmern sollte. Hab ich also gekauft und mal wieder ohne jegliche Portuiesisch-Kenntnise (wobei das stimmt ja auch nicht ganz, aber dazu spaeter mehr ...) Jedenfall liess ich die richtigen Sachen wortsprachlich fallen: Natal, Receife, 2 Personen, Datum und Uhrzeit; hat geklappt und sowohl die Frau am Schalter als auch ich hatten Spass bei der Art der Voelkerverstaendigung ...

2h spaeter waren wir dann in Pipa. Pipa ist ein TRAUM! Genau das kleine suesse idyllische Surferoertchen was wir gesucht haben. In Natal hatten wir zum Glueck schon das Hostel gebucht so dass wir am 10. frueh "nur" noch mit dem Taxi zum Busbahnhof mussten und von dort mit dem Bus nach Pipa fuhren. In Pipa gibt es genau eine Hauptstrasse und dank der Wegbeschreibung vom Hostel haben wir es auch gefunden. Am Busbahnhof stieg noch ein anderer Bachpacker mit aus, der scheinbar nicht nur Englisch sondern auch fliessend Portugiesisch sprach: Cliff aus Washington, USA der seit 2 Jahren in Rio lebt und auch gerade etwas Urlaub macht. Also sind wir gemeinsam die Hauptstrasse runter bis sich die Wege trennten, da er zum Camping wollte und wir ins Hostel. Ankommen, Sachen abstellen und richtig: ab zum Strand. Auf dem Weg dahin in der Broschuere ueber Pipa geblaettert und da bekamen wir fast schon Traenen in den Aufgen: die Broschuere war komplett zweisprachig: portugiesich und englisch. Alle Sraende beschrieben, Karte drin, Hostels und Restaurants benannt. WAHNSINN! Am Praia do Centro war es jetzt nicht ganz so schoen, aber schon nebenan am Strand Praio do Amor war es echt cool mit vielen Surfern und weniger Leuten. Abend waren wir noch im Pipa Beach Club essen: lecker Salat bzw. Nudeln (nachdem die letzten Nudeln die Andre in Fortaleza hatte nicht so der Wahnsinn waren) und einen Caipi hinterher. Einziger kleiner Nachteil war dass wir in einem 8-Bett-Zimmer uebernachteten, was naturgemaess dazu fuehrt, dass man eher schlechter schlaeft, weil immer jmd anderes wach wird, rein kommt, raus geht oder hustet oder schnarcht. Na ja, dafuer ist es eben auch etwas billiger.

Am 11.01. sind wir frueh raus, weil wir eigentlich gehofft hatten noch Kitesurfstunden nehmen zu koennen. Im Nebenhostel war einer der Besitzer so nett uns mit der Reservierung und allen Fragen zu helfen. Leider war die Kitesurfschule nicht ganz so fit und wusste nicht ob ueberhaupt noch was geht. Zumindest wohl nicht mehr an dem Tag, da der Wind nicht gut genug war. Also sind wir schon um 9.30h los zum Praio do Madeiro. Und da lagen wir dann und haben gelesen, waren baden und haben die Ruhe genossen, denn der Strand war echt nicht voll. Vlt auch weil er nur ueber die 170 Stufen von der Strasse aus zu erreichen ist oder bei Ebbe ueber den anderen Strand nebenan. Jedenfalls konnte man in der Bucht Delphine ganz nah sehen. Ich (Alex) bin dann auch rausgeschwommen und da tauchten sie kurz mal so ca. 2-3 m neben mir auf um dann wieder zu verschwinden und kurz danach 100m weiter wieder aufzutauchen. Schade aber trotzdem Wahnsinn ... Nachmittags sind wir dann bei Ebbe ueber die eigentliche Delfinbucht zurueck zum Hostel und waren dann noch ein wenig am Pool im Hostel. Abends waren wir dann so richtig gut essen. Das Maedel von der Bar aus dem Hostel nebenan hatte uns eine Livebar empfohlen und daneben sollte ein gutes Restaurant sein. Wir also los und und genau zwischen beiden beiden Bars auf der Haupstrasse in denen sich das Nachtleben ueblicherweise abspielt, geht eine kleine Gasse hoch zur anderen Bar mit Livemusik am Dienstag Abend und daneben suchten wir ein Restaurant aus. Das musste auch zeitnah geschehen: zum einen gabs es auf einmal Regen und zum anderen verursachte offensichtlich dieser Regen ein grosses Stromkabel auf der Hauptstrasse zum reissen wodurch auf einmal so ca. 10-15 Laeden und Restaurants stockduster wurden und auch die ganzen Abend nicht mehr angingen ... Also waren wir im "Tamassa" essen: Bruschetta vorneweg, dann lecker Nudeln mit Pesto (Andre) bzw mit Huehnchen mit Sosse nach Art des Hauses (Alex), dazu leckeren Caja Saft (was auch immer das fuer eine Frucht ist), danach noch Espresso bzw Cappucino und ein lecker Schokocremeeisdessert. Dazu eine supernette Bedienung die zwar kaum Englsich sprach aber von unserer Art sich zu verstaendigen sehr begeistert war. Und dazu war es auch noch guenstig vergichen mit vielen anderen Restaurants ... Anschlieesend waren wir noch bei der Livemusik mit Cliff den wir natuerlich auf der Hauptstrasse wiedertrafen ...

Ach so noch ein Wort zu unseren Portuiesischkenntnissen. Wir koennen aufgrund praktischer Erfahrung inzwischen in einer Pizzeria die Karte lesen und kennen fast alle Zutaten. Da wir aufgrund ebenso praktischer Erfahrung an den vielen Saftstaenden in Rio nun auch die meisten Fruechte kennen (also zumindest ob sie geschacklich was taugen) koennen wir ueberleben. Bei einigen Fruechten haben wir jedoch noch immer keine Ahnung wie es aussieht oder wie es auf deutsch heisst, aber das macht auch etwas den Charme eines solchen Urlaubs aus :-)