2010/12/27

Rio de Janeiro I

24.12.


Was soll ich sagen: Wir haben es tatsaechlich nach mehreren vergeblichen Versuchen noch am 23.12. abends geschafft, einen Barbier in unserer Strasse zu finden, der uns wieder zu ansehnlichen Menschen machte. Somit war es also moeglich, mit den frisch gekauften Weihnachtsmann-Muetzen zuenftig an den Strand zu fahren, um hier den 24.12. anstaendig zu begehen. Unsere kleine Stadttour durch die angrenzenden Viertel Ipanema und Leblon brachte uns immer schoen entlang der Wasserkante.. Strand hier, Sonne da, ein Grinsen im Gesicht.. :) So kann man es sich gutgehen lassen.

In Leblon waren wir dann auf der ziemlich aussichtslosen Suche nach einem internationalen Telefon, um uns daheim bei unseren Lieben puenktlich zur Bescherung zu melden. Da es aufgrund des Zeitunterschieds fuer meine Telefonplaene etwas eng wurde und die Suche zu lange dauerte, haben wir uns fuer 2 Stunden getrennt, ich bin fix zur alt-bekannten Internetbude in unserer Strasse geduest, und habe Alex dann mit seiner Ueberraschung wieder am Strand spaeter getroffen: Er hatte - ganz weihnachtlich und fuersorglich - aus der Gemeinschaftskasse unser persoenliches Weihnachtsmahl beschafft: 2 x Smirnoff Ice und einen Schoko-Panettone Kuchen .. So sassen wir also gluecklich mit Badehose, Weihnachtsmannmuetze, Kuchen und Drink am Strand von Ipanema. Ein Bild fuer die Goetter.. :) So ging der Abend dann auch geruhsam zu Ende. Leider mit einem deftigen Sonnenbrand fuer uns beide ... (Ach ja und Alex fand ein Internetcafe kurz nachdem wir uns getrennt hatten :-o)



25.12.

Am 25.12. war dann wohlverdient vom "Stress" des Vortages erstmal Ausschlafen angesagt. Ausserdem meldete sich unser Sonnenbrand bei jeder Bewegung zu Wort so dass wir den Grossteil des Tages die Sonne mieden und gemuetlich daheim blieben und wort- sowie verstaendnislos ins brasilianische Weihnachtsfernsehprogramm blickten .. lost in translation ! Komische Sendungen haben die hier .. tz tz tz :) und kein einziger englischsprachiger Sender :-(

Gegen 17 Uhr haben wir uns dann auf zum Zuckerhut gemacht. Wir wollten dieses Wahrzeichen der Stadt unbedingt erklimmen (also nicht kletternd, aber Seilbahn-fahrend !) und dort oben bei einem Caipirinha dann den Sonnenuntergang ueber der Stadt mit Blick auf die Christus-Statue geniessen.. Denkste ! Bis zur Zwischenstation war auch noch alles super: blauer Himmel, weite Sicht, der Gipfel frohlockte .. und dann wurde uns bewusst: "Wieso heisst das Ding eigentlich Zuckerhut?" Weil da oben immer eine Wolke klebt und den Gipfel einhuellt, so dass es aussieht wie Zucker ... Nunja, und genau das erlebten wir: kaum oben angekommen war nichts mehr zu sehen. Erinnerungen an das Sonnentor am Machu Picchu morgens wurden wach, wo wir tolle Aussicht in eine Wolke hatten .. So war es auch hier. Alles Warten half nichts: nach ueber 2h rumsitzen, hoffen, essen, Seite wechseln, fluchen und warten mussten wir wieder runter, da der Hut bald schloss.. Nichts war es mit der schoenen Aussicht. :(



Dafuer sassen wir anschliessend noch 45 Minuten an der einzigen Bushaltestelle vor Ort und warteten .. und warteten .. und warteten.. Irgendwann beschlossen wir einfach, ein Stueck vor zu laufen - und keine 5 Minuten spaeter rauschte von hinten der Bus an. Hand raus, rein in den Bus, ab gen Heimat. Und dann ging es fuer eine Stunde an die Copacabana...

Denn hier spielte ein gewisser Roberto Carlos ein Gratis-Weihnachtskonzert. Die Aufbauarbeiten zogen sich ueber Tage hin, alles schien ausser Rand und Band - einzig, wir kannten den Typen nicht mal .. Hm, kurzum, der muss sowas wie der Udo Juergens von Brasilien sein. Denn kaum am Abend auf der Strandmeile angekommen, bekamen wir einen Vorgeschmack, was uns wohl am 31.12. erwarten wird .. Menschenmassen und Gedraenge ohne Ende !!! Unglaublich. Massen sind schwer zu schaetzen, aber es waren sicher mehrere Zehntausende.. wenn nicht sogar eine 6-stellige Anzahl! Und alle sangen mit Leib und Seele mit. Nur die zwei Deutschen am Rand nicht :). Nach einer Stunde haben wir uns dann auch wieder aus der Masse verabschiedet und sind Heim.. ein komischer 25.12. :)



26.12.


Und heute ging es dafuer sofort wieder frueh raus: Wir wollten um 9:55 im Stadtzentrum sein um bei einer kostenlosen Stadtfuehrung durchs Zentrum dabei zu sein .. Wir kamen an, Menschen warteten, ein Guide tauchte auf - und quatschte in Portugiesisch los .. ! Na super. In englischer Sprache im Stadtfuehrer angekuendigt, Tour aber in Portugiesisch. Kurzum: nach 5 Minuten verliessen wir die Tour, schlugen uns alleine durch das ausgestorbene Stadtzentrum, sind mit einer Tram den Huegel hinauf durch Santa Teresa gefahren, haben dort bei "Mike`s Haus" deutsch gegessen - sehr schraeg aber lecker - und sind dann nach einem Abstecher in Lapa wieder mit einem der halsbrecherisch fahrenden Busse in unser Viertel geduest.



Hier haben wir vohin das erste Mal auf dieser Reise selber Waesche gewaschen, diese trocknet nun an der Decke des Bades vor sich hin und verwandelt den Boden in eine einzige grosse Pfuetze - aber das muss wohl so. Nun ja, und eben gab es Huehnchen zum Abendessen in unserer Strasse. Das war`s auch schon wieder .. damit ist der 26.12. schon fast Geschichte...

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